GESCHICHTEN VON FALCO – 1

SPIRITUALITÄT IN DAMANHUR
Falco Tarassaco war ein Visionär, ein vielseitiger Künstler, eine Quelle der Inspiration ohne Vergleiche. Er sagte von sich selbst, dass er aus der Zukunft gekommen sei, um eine bessere Zukunft zu schaffen, und diesem Ziel widmete er sein ganzes Leben (und macht jetzt von einer anderen Ebene aus weiter). Er lachte über jene, die ihn für einen Angeber hielten und gab sein Bestes für alle, die ihn bei dem Abenteuer, Damanhur aufzubauen und die Tempel der Menschheit zu schaffen, begleiteten.
Er brachte sein Wissen auf ganz unterschiedliche Weise: über das Spiel, den Humor, das Theater, die Schule der Meditation etc. In seinen letzten Tagen übermittelte er die Würde, bis zum letzten Atemzug intensiv zu leben und sich auf seine Lebensaufgabe zu konzentrieren: eine neue Wirklichkeitsebene zu schaffen, eine starke Alternative zur zerrissenen und unsicheren Zeit, die wir in der Zukunft erahnen können.
Eine Weise, über die er uns zum Nachdenken brachte, war über Geschichten und Metaphern, die zu einem neuen Verständnis führen. Diese hier ist eine davon.
DIE GESCHICHTE DER AMEISE
“Also, die Ameise, die das Feuer entdeckt hatte, brachte die Nachricht ihrer großen Entdeckung zur Königin und ihren Kameraden.
Natürlich glaubten sie ihr nicht, und alle Insekten, die von ihr enthusiastisch ermuntert wurden, folgten ihr zum Ort des Wunders, aber ach je, da war kein Feuerschein mehr, nichts entzündete sich mehr vor dem magischen Tropfen, der vorher als Linse die Sonnenstrahlen auf ein Häufchen trockener Blätter konzentriert hatte.
Die kleine Ameise wurde von Seiten ihrer Kameraden zum Opfer von Witzen und Spott und von der Königin bestraft.
Am nächsten Tag, einem herrlichen Sonnentag, meditierte die Ameise vor einem Tautropfen, der wie eine leuchtende Frucht an einem langen Grashalm hing.Und auch bei dieser Gelegenheit wurde sie von einigen Insekten kichernd aus der Nähe beobachtet, sie machten sich immer noch über sie lustig. Eigentlich wussten sie gar nicht, was sie dazu veranlasst hatte, dorthin zu kommen, ein wenig aus Neugier, ein wenig angezogen vom Mysterium.
Die Ameise versuchte alles, sie versuchte, vor den Tautropfen kleine Blätterstückchen als Opfergaben zu bringen, aber nichts geschah. Sie betete voller Erwartung. Die Zeit verging und die Sonne stieg immer höher in den Himmel.
Einige ihrer neugierigen Kameraden wurden des Wartens müde und gingen weg, andere waren gekommen und standen, fasziniert von den Worten ihrer Gebete, um sie herum. Einige halfen ihr sogar, kleine Zweige und trockene Blattstücke zu bringen.
Auch sie war schon müde geworden. Als die Sonne dann genau die richtige Position erreicht hatte, konzentrierten sich die Strahlen und ein bleicher, dünner Rauchfaden kam träge aus dem zusammengetragenen Opferhäufchen. Dann kam synchronischerweise ein leichter Wind auf, und es entflammte.
Wer sie ausgelacht hatte, verstummte. Wer mit Mühe bei diesem seltsamen Arbeiten der kleinen Ameise half, verdoppelte seine Anstrengung.
Diesmal hatten mehrere dem Wunder beigewohnt, und alle schwärmten aus, um den anderen zu erzählen, dass es wirklich wahr war, dass die Sonne sich auf der Erde präsentierte! Aber als die Königin mit dem restlichen Volk dazukam, geschah nichts mehr.
Da sie nicht fähig waren, ihre eigene Kraft zu kontrollieren, hatten sie das Feuer erlöschen lassen. Es blieb nur noch ein kleines Häufchen Asche übrig, Symbol und “Vibhuti” für all die Ameisen, die sich zur Neuen Kraft bekehrt hatten.
Es verging ein weiterer Tag: dunkle Wolken zogen über den Himmel und versteckten die Sonne. Alle Ameisen warteten auf die magische Stunde, in der das heilige Feuer wie durch ein Wunder aufflammen würde, aber der Himmel wurde immer dunkler und zur prädestinierten Stunde geschah gar nichts.
Nun verleugneten viele der Ameisen, die sich der Neuen Kraft verschrieben hatten, ihren Glauben und wurden zu Anführern derjenigen, die am schlimmsten schimpften und andere gegen die Ameise und ihre wenigen verbliebenen Anhänger aufhetzten.
Die Überbringerin der Idee des Feuers versuchte zu erklären, weshalb das Wunder nicht geschehen konnte, da nur die Sonne es möglich machte, aber sie wurde nur verspottet und verfolgt.
In den folgenden Tagen entdeckte sie, dass sie, wenn sie einen Grashalm hochkletterte und die Fäden eines Spinnwebes nutzte, die Position des Tropfens im Verhältnis zur Sonne verändern konnte.
Sie lernt mit Hilfe ihrer Verbündeten, kleine Wassertropfen in gefalteten Blättern zu transportieren, um aus allen zusammen dort, wo sie nötig waren, große Tropfen zu bilden; Sie entdeckte sonnigere Plätze und wie sie dünne, gut getrocknete Ästchen in den Mittelpunkt der konzentrierten Strahlen bringen und wie sie die Ästchen im Wind trocknen konnte, wie sie alles verdichten und mit Blattstückchen Wind entfachen konnte, um das Feuer zu beleben…“
(Fortsetzung folgt…)
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