Wählen macht uns frei! Wirklich?

Okt 19, 17 Wählen macht uns frei! Wirklich?

 

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SPIRITUALITÄT IN DAMANHUR

„Wählen macht uns frei!“ Wirklich? Als ich diese Affirmation zum ersten Mal hörte, dachte ich, das sei ein Wahnsinn: Ich dachte, wenn ich eine Wahl getroffen habe, würde mir sofort etwas anderes fehlen, nämlich das, was ich nicht gewählt habe.

Nach solch einer Entscheidung bliebe mir ja nur noch die eine Möglichkeit, die ich gewählt habe und all die anderen nicht mehr. Ich spürte, wie mich das sofort nervös machte. Es kann natürlich sein, dass es sich dabei nur um ein persönliches Problem von mir handelt, aber ich habe das Gefühl, dass ich vielleicht nicht die einzige bin, der das so geht.

Aber in unserem Alltag, wählen wir da die ganze Zeit? Wir wählen dort zu bleiben, wo wir sind, mit der Arbeit fortzufahren, die wir machen, unsere Beziehungen weiter zu leben… Ist das gewählt oder eine Gewohnheit? Vielleicht sind wir so in der Alltagsroutine, dass wir uns nicht mal mehr die Frage stellen, ob das, was wir machen, uns befriedigt oder nicht.

Oder wir sind zu müde oder zu faul, um zu überlegen, wie es sein könnte, wenn etwas anders wäre? Wenn das der Fall ist, ist es höchste Zeit zu wählen! Dafür muss ich erst mal verstehen, was mir wichtig ist im Leben, was mich wirklich glücklich macht. Ich muss kapieren, auf welche Werte sich mein Leben – und meine Wahl – stützt.

In Wirklichkeit ist es einfach, es reicht aus, mich selbst zu beobachten, um zu verstehen, wie ich meine Zeit verbringe. Für mich war es hilfreich, mir diese Gedanken auf ein Stück Papier zu schreiben und mich zu fragen: „Weshalb mache ich das, was bringt mir das? Was ist mir wichtig in meinem Leben?“

Danach habe ich eine Liste meiner Prioritäten gemacht. Als ich fertig war, war ich alles andere als zufrieden mit meiner Prioritätenliste. Die wirkliche Liste war ziemlich verschieden von meinen Idealen. Deshalb habe ich mich gefragt: „Was kann ich tun, um diesen Unterschied zu vermindern?“
Indem ich wähle! Ich wähle, den Dingen die ich leben will, Raum zu geben. Ich wähle, den Dingen, die mich glücklich machen, Priorität einzuräumen. Damit wurde alles einfacher. Ich habe gewählt! Ich habe verstanden, dass Wählen meinem Leben eine Richtung gibt, mich befreit. Frei von Unsicherheiten und Zweifeln, weil ich das mache, was mich glücklich macht.

Ich gebe zu, dass es Dinge in meinem Leben gibt, die mir schwerer fallen, aber ich mache sie trotzdem, weil dahinter ein Ziel steht, das ich erreichen will und weil alles auf einer Wahl basiert. Ich habe, dank der erreichten Klarheit, eine große Befreiung erlebt. Ich habe das Gefühl, ein „Mehr“ erreicht zu haben, nicht ein „Weniger“. Viel Energie ist frei geworden. All die Energie, die ich vorher nutzte, um mich davon zu überzeugen, etwas zu machen, das ich in Wirklichkeit gar nicht wollte. Das ist eine sehr konkrete Energie, die mich jetzt glücklicher macht. Ich habe entschieden, diese Übung jedes Jahr zu machen (um meinen Geburtstag herum), um zu prüfen, ob das, was ich gewählt habe immer noch mit meinen Werten übereinstimmt.

Ich stelle mir vor, wie eine Welt aussehen würde, in der alle Menschen die Möglichkeit haben zu wählen, was sie machen wollen, und dann wirklich das machen, was sie zutiefst glücklich macht.

Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit habe… Ich hoffe, dass auch ihr, die ihr diese Zeilen lest, so viel Glück habt wie ich und fähig seid zu wählen, glücklich zu sein!

 

 

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