Geheime Scherze!

LEBEN IN GEMEINSCHAFT
Psst… Heute will ich euch ein Geheimnis verraten. Es gibt eine damanhurianische Tradition, die für Außenstehende nicht sichtbar ist. Sie besteht darin, sich gegenseitig zu veräppeln. Es ist offensichtlich, dass eine große Dosis an Sinn für Humor notwendig ist, um in Gemeinschaft zu leben. Ohne diesen wird das Zusammenleben nicht nur schwierig, sondern hat außerdem wenig Chance zu überdauern!
Natürlich hat jeder seinen eigenen Sinn für Humor und seine persönliche Art, Leichtigkeit in die verschiedenen Situationen zu bringen, aber es gibt auch Menschen, die richtige Spezialisten darin sind, andere an der Nase herumzuführen. Nicht, weil sie mehr Sinn für Humor haben als andere, sondern weil sie sich meisterhaft darauf verstehen, Scherze vorzubereiten und ein Netzwerk an Komplizen aufzubauen, die den Scherz unterstützen. Ihr fragt euch vielleicht, weshalb ich dieses Phänomen anspreche? Der Grund ist, dass viele dieser Scherze eine wirklich lange Vorbereitungszeit brauchen, und jetzt, nach den Festtagen, fühle ich diese Verspieltheit in der Luft. Manchmal kommt es mir so vor, als könnte ich die Gedanken der anderen lesen, so, als hätten sie eine Sprechblase über ihrem Kopf, und dadurch merke ich, wenn jemand etwas ausheckt.
Damit das klar ist: Diese Scherze dürfen nie bösartig sein, schlechte Laune erzeugen oder jemanden verletzen. Es muss mit Intelligenz vorgegangen werden, auch, um den Anstifter des Scherzes nicht zu entlarven. Natürlich kann man die betreffende Person veräppeln und eventuell auch einige ihrer Schwachpunkte berühren… 😉
Was jetzt kommt, bleibt zwischen euch und mir! Jetzt erzähl ich euch nämlich den Scherz, der mir am besten gefallen hat. Vor einigen Jahren hat es der Anstifter dieses heiteren Scherzes geschafft, aus dem Nobelpreis-Büro einen Brief an einen der damanhurianischen Forscher zu schreiben. Im Text wurde er für seine Arbeit gelobt und um vertiefende Informationen gebeten, mit der Bemerkung, dass sie erfahren hätten, dass an diesem etwas abgelegenen Ort des Valchiusella-Tals ganz besondere Forschungsarbeiten betrieben wurden, an denen sie sehr interessiert sind. Sie fragten, ob er abkömmlich sei, um eine Konferenz über sein Forschungsthema in der Schweiz zu halten, denn sie dächten daran, ihn für den Nobelpreis vorzuschlagen.
Die betreffende Person hat diesen Brief am 1. April auf dem Parkplatz unseres zentralen Bereichs geöffnet, damit die Autoren des Scherzes seine Reaktionen beobachten konnten… Sie lachen immer noch herzlich, wenn sie sich an diese Situation zurückerinnern! Der Empfänger konnte offensichtlich seinen Augen nicht trauen, er senkte den Brief, schaute um sich, las den Brief nochmals, versuchte die Menschen, die an ihm vorbeigingen, anzuhalten. Es hatte ihm eindeutig die Sprache verschlagen, er konnte es nicht glauben und schüttelte immer wieder den Kopf.
Da der Scherz, dank mehrerer Komplizen, andauerte, wusste der Hauptdarsteller einige Tage lang nicht, ob er es glauben sollte oder nicht! Als es dann aufflog, sagte er, dass es ihn, obwohl es nur ein Scherz war, motiviert habe, sich noch stärker in der Forschung zu engagieren, um es wahr werden zu lassen! Für mich war das der Ausdruck eines großen Geistes!
Ich wünsche euch allen, euer Leben mit einem großen Sinn für Humor zu leben und die Gelegenheiten zu ergreifen, die sich auftun, wenn wir wissen, wie das Spiel gespielt wird.