Die neue Wissenschaft des luziden Träumens

FORSCHEN & EXPERIMENTIEREN
Die neue Wissenschaft von luzidem Träumen behandelt ein bekanntes Phänomen, von vielen alten Zivilisationen beschrieben und gezielt eingesetzt. Es wurde jedoch von der konventionellen Wissenschaft lange Zeit als Mythos abgestempelt, bis es in den letzten Jahren endlich als reales Phänomen akzeptiert wurde. Das hat den Wissenschaftlern, die neugierig darauf sind dieses Forschungsgebiet zu erkunden, den Weg geebnet.
Was ist luzides Träumen?
Der luzide Traum ist ein Zustand, in dem der Träumer im Traum “erwacht” und sich dessen was er träumt, bewusst wird. Dadurch hat er eine gewisse Kontrolle darüber, wie der Traum weitergeht, den er nun selber führen kann.
Träume, und im Besonderen die luziden Träume, hatten im Lauf der Jahrhunderte in vielen Kulturen eine große Bedeutung. Die Ureinwohner Australiens beziehen sich auf die Traumzeit als die Quelle der Existenz, aus der die Welt geschaffen wird. Für die Indianer waren die Träume Portale zur geistigen Welt, und tibetische Mönche nutzten den Klartraum als Weg zur Erleuchtung durch die uralte Praxis des Traumyogas.
Wer praktiziert luzides Träumen?
Es gibt einige Methoden, um luzides Träumen zu üben, besonders jetzt, da es zum Gegenstand von Studien und Diskussionen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften wurde. Die erste und einfachste Methode ist, sich die Träume wieder in Erinnerung zu rufen. Das bedeutet vom praktischen Gesichtspunkt her, dass du direkt nach dem Aufwachen deine Träume, oder was du davon erinnerst, in einem Tagebuch aufschreibst. So kannst du dich daran gewöhnen, dich an deine Träume zu erinnern und den Rhythmus deines Träumens zu erkennen.
Eine andere Technik, die von dem amerikanischen Psychophysiologen Stephen LaBerge eingeführt wurde, ist MILD (Mnemonische Anhaltspunkte des luziden Traums). Das geht so: beim Aufwachen versuchst du deine Träume so gut es geht zu erinnern. Während du dich wieder in den Schlaf zurückfallen lässt, nimmst du dir vor, dass du in deinem nächsten Traum erwachen wirst. Sodann visualisierst du dich in den Traum, den du gerade geträumt hattest, und versuchst die Hinweise auf einen Traum wahrzunehmen. Das sind Zeichen, die nur in einem Traum vorkommen können (zum Beispiel das Fliegen). In dem Moment sagst du dir noch einmal, dass du träumst und visualisierst dabei weiter. Fahre mit dieser Praxis fort, bis du einschläfst. Wenn alles wie gewünscht abgelaufen ist, wirst du dich dann in einem luziden Traum befinden.
Welche Vorteile hat das?
Eine Gruppe von deutschen Wissenschaftlern fand heraus, dass „Selbstreflexion im Alltag bei Menschen, die ihre Träume leicht kontrollieren können, ausgeprägter ist. Der Hirnbereich, der (unter anderem) mit Selbstreflexion zu tun hat, ist bei luziden Träumern deutlich besser entwickelt“. Da es dir der Klartraum ermöglicht, fast alles zu tun, ohne dich an physikalische Gesetze halten zu müssen, kannst du auf sehr kreative Art und Weise frei erkunden, wer du bist und auch deine Ängste, Probleme oder Hindernisse im Leben erkennen. Es wurde auch festgestellt, dass Klarträumer verglichen mit Menschen, die nicht träumen, besser in der Lage sind, Alpträume zu überwinden und ihre Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten zu schärfen.
Tibetische Mönche benutzen das Klarträumen genau für diesen Zweck. Sie gehen davon aus, dass wir uns durch luzides Träumen in der Beweglichkeit des Geistes trainieren können. Indem wir den Traumzustand dazu nutzen, Dinge wie kreative Lösungsfindung zu praktizieren, an entfernte Orte zu reisen und verschiedene Persönlichkeiten oder Arten von Bewusstsein zu integrieren, beginnen wir uns, von der Identifikation mit der Materie zu lösen. Auf diese Weise können wir über unseren Verstand hinausgehen und einen höheren Zustand der Realität und uns selbst erreichen.
Das Studium der Träume und Klarträume in Damanhur
In Damanhur gibt es eine langjährige Tradition, was das Studium der Träume angeht. Die Erforschung dieses Gebiets stützt sich sowohl auf theoretisches Wissen, um herauszufinden, was die Wissenschaft und Traumkulturen antiker Zivilisationen dazu zu sagen haben, als auch auf die persönliche Erfahrung und das Experimentieren. Grundlage dafür sind die Lehren von Falco Tarassaco, dem spirituellen Leiter Damanhurs.
Um eine Theorie zu verstehen und zu erforschen, muss man sie in der Praxis anwenden und eigene Erfahrungen sammeln. Wenn du daran interessiert bist, mehr über das Träumen zu erfahren, und lernen möchtest, wie du deine Träume ins Klarträumen steuern kannst, wirf einen Blick auf den Kurs Wege des Träumens an der Damanhur Universität.