Studieren – eine spirituelle Notwendigkeit

Wir wachsen hauptsächlich durch das Studium – eine wirkliche „spirituelle Notwendigkeit“ – und durch Emotionen. Jeder unserer Anteile wünscht sich Nahrung: die Gottheit in uns möchte spüren, dass sie sich in einem harmonischen Austausch zwischen „hohen“ und „niedrigen“ Existenzebenen befindet, der psychologische Teil möchte sich in der Beziehung zu anderen und zur Umwelt bereichert fühlen; der Körper will seine Impulse ausdrücken können und sich nicht vernachlässigt fühlen.
Über diese verschiedenen Bereiche können wir allmählich unseren Charakter und unser Verhalten verändern. Durch einen offenen Dialog mit uns selbst, durch einen offenen Dialog zwischen unseren Persönlichkeiten also, können wir nach und nach kleine und große Egoismen, kleine und große Ängste, Faulheit und Urteile überwinden und unserer Großzügigkeit, unserem Mitgefühl und unseren Talenten freien Lauf lassen, um sich zu manifestieren und zugleich den Verstand und die Angst zur Ruhe kommen lassen.
Studieren ist so wie Forschung ein wichtiger Schlüssel, um die Tür zu unserer Seele zu öffnen. Es verändert uns und hält uns in Bewegung, wenn wir uns permanent Wissen aneignen, den Dingen durch persönliche Forschung und die Auseinandersetzung mit der Forschung anderer auf den Grund gehen und uns schlau machen in Bezug auf die großen und kleinen Gesetze, die das Leben und das Universum in Bewegung halten. Es bringt uns in geistige Bereiche, die uns nicht nur zu persönlichem Wachstum verhelfen, sondern auch Freude bereiten.
Das Studium bietet uns die unentbehrlichen Werkzeuge, um unsere Realität zu deuten und zu lernen, wie wir sie interpretieren können. Jeder von uns lebt dabei in seiner eigenen quasi-realen Wirklichkeit, das heißt in der Welt der persönlichen Wahrnehmung und Interpretation.
Damit unser Prozess der Interpretation Brücken zu den anderen schlagen kann und um zu verhindern, dass er eher Barrieren zwischen uns und den anderen wachsen lässt, ist es notwendig zu studieren. Das Studium kann uns eine ausreichend große Anzahl von interpretativen Sichtweisen zur Verfügung stellen, um uns gegenüber sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen und Interpretationen zu öffnen.
Der Weg von uns Menschen in dieser Zeit, ist der der Befreiung. Wir meinen dabei eher die Befreiung der Materie und nicht die Befreiung von der Materie, denn die Materie ist Teil unserer Dimension und somit kein Hindernis für unsere Verwirklichung.
Wir können der Körperlichkeit einen neuen Wert zuschreiben, wenn wir bedenken, dass die plastische Energie unseres Körpers der erste Schritt dieses Prozesses ist. Unser spirituelles Wachstum findet auch und vor allem statt, während wir unsere Hände bewegen, während wir arbeiten, in jedem Moment unseres Lebens, in dem wir uns dessen bewusst sind, was wir tun.
Es wird nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Körper studiert. Auch die Pflege des Tempels unseres Geistes, das Praktizieren gesunder Gewohnheiten, das „Lauschen“ auf die Antworten, die der Körper uns als Antwort auf die Reize gibt, die wir für ihn wählen, ist eine Art des Studiums.
Falco Tarassaco hat zusammen mit damanhurianischen Forschern einige Techniken entwickelt, um die Selbstwahrnehmung zu erweitern. Ausgehend von der Wahrnehmung des physischen Körpers, erweitert sich die Wahrnehmungsfähigkeit dann immer mehr in Richtung der energetischen Komponenten.
Am weitesten verbreitet ist die Innere Harmonisierung. Sie beruht auf dem Kontakt mit den eigenen energetischen Anteilen – den Adonajba, den Mikrolinien, der Aura und so weiter – über die Sinneswahrnehmung.
Es ist wichtiger zu handeln, kleine alltägliche Dinge zu verrichten und Momente der Meditation zu erleben, als Ausnahmesituationen zu schaffen, in denen man außergewöhnliche Empfindungen und Visionen haben kann. Falco erinnert uns gerne daran, dass wir täglich 24 Stunden meditieren, was bedeutet, dass wir die Dinge, die wir tun, nicht ändern müssen, sondern die Einstellung, mit der wir uns ihnen widmen.
Auszug des Buches: Falco Tarassaco. Der Traum, die Botschaft. Geschrieben von Stambecco Pesco (in Englisch und Italienisch)