Falco’s grosse Lektion

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Falco Tarassaco, Inspirator von Damanhur, starb mit 63 Jahren an Krebs. Ein „gewöhnlicher“ Tod, wie er vielen widerfährt und den er durch seine Seelenruhe und seinen Mut in eine außergewöhnliche Lektion des Lebens verwandelt hat.
In den letzten drei Monaten seines Lebens hat er etwas sehr Einfaches getan: Er setzte die ganze Theorie zum Thema Tod, über die er in all den Jahren seiner Lehre gesprochen hatte, in die Praxis um. Er wollte keine hektischen Therapiemaßnahmen, nahm alle Anstrengungen und Beschwerden auf sich, übertrug alle Aufgaben auf seine Mitarbeiter und traf, soweit es ihm noch möglich war alle, um sich persönlich von jedem zu verabschieden (und ihnen zu ermöglichen, sich von ihm zu verabschieden). Er hielt auch den Rhythmus der öffentlichen Treffen aufrecht, solange es ihm die Kräfte erlaubten. Er sagte nie, „Ich sterbe“, aber er verbarg auch nicht, was mit ihm geschah. Was hat er uns mit seinem Beispiel gelehrt?
KRANKHEIT IST EINE ERFAHRUNG
Auf einem individuellen Lebensweg hat Krankheit eine wichtige Bedeutung, weil sie als einzigartige Chance zur Transformation gelebt werden kann. Um diese Idee zu verwirklichen, haben wir in Damanhur die Pranotherapie entwickelt, d.h. eine Energieübertragung über die Hände, die viele Damanhurianer dazu gebracht hat, über die Gesundheit als ersten Schritt der Selbstveränderung nachzudenken. Krankheit ist eine Erfahrung: Sie stellt eine Reise ins eigene Innere dar, die mit Gelassenheit und Bewusstsein durchgeführt werden sollte.
DER WUNSCH, TROTZ ALLEM VÖLLIG PRÄSENT ZU SEIN
Falco in seinen letzten Lebensmonaten zu sehen, seine Gemütsruhe, seinen Wunsch, so lange wie möglich präsent zu sein und seine Akzeptanz dessen, was geschehen wird, hat alle nachdenklich gemacht, angesichts dessen, wie viele andere Menschen normalerweise mit Krankheit und der Angst vor dem Tod umgehen. Und vor allem stellt sich die Frage: Auf welche Energie kann man in sich zurückgreifen, um die gleiche Kraft zu haben?
VERBUNDENHEIT UND NICHT ISOLATION
Wenn wir krank werden, neigen wir normalerweise dazu, uns zu isolieren: von den Mitmenschen, von uns selbst, von der Krankheit und von der Heilung. Wir wollen andere nicht belasten, wir wollen nicht über die Krankheit sprechen, denn das Teilen der Emotionen, die die Krankheit in uns auslöst, lässt uns schwach fühlen.
Falco lehrte uns, dass Krankheit zu mehr Verbundenheit führen kann. Bis zum Schluss verbrachte er seine ganze Zeit damit, Menschen und Situationen zu begegnen, in denen er gebraucht wurde, aber er traf und respektierte auch die Krankheit selbst zutiefst, akzeptierte die Konsequenzen, bereitete sich auf sein Schlusswort vor, offerierte seinen Körper, ohne um jeden Preis nach Lösungen zu suchen. Somit konnte er sein eigenes Leben mit Leichtigkeit abschließen und denen, die ihn lieben, helfen, die Trennung sofort zu verarbeiten.
DAS LEBEN ALS TRANSFORMATION
Viele Leute fragten: „Warum ist er gestorben? Als Heiler, warum hat er sich nicht selbst geheilt?“ Um zu antworten, müssen wir uns daran erinnern, dass Falco oft gesagt hat, dass er viel für andere tun kann, aber dass er wenig für sich selbst tun könnte, und dass es sich dabei um eine Art ungeschriebenes Gesetz handelt, das all diejenigen betrifft, die die Gabe haben, andere zu heilen.
Wenn wir uns jedoch nicht auf die „Beendigung der Krankheit“ als Konzept der Heilung konzentrieren, sondern vielmehr auf die transformativen Wirkungen, die jede Krankheit für diejenigen bereithält, die ihr mit der richtigen Geisteshaltung begegnen, dann stellt sich diese Frage nicht.
Falco hat sein Leben, alle Ereignisse, die es für ihn bereitgehalten hat mit Intensität gelebt, und er hat es auch verstanden, dies mit seiner Krankheit zu tun. Das Leben ist es wert, gelebt zu werden, unabhängig seiner möglichen Dauer, und dem „wie es endet“, sondern dafür, wie es gelebt wird, für die Qualität der Teilnahme, die jeder zum Ausdruck bringen kann.
Von diesem Standpunkt aus gesehen besteht kein Zweifel daran, dass Falco seinen Körper auf dem Höhepunkt seiner spirituellen Reife verlassen hat, indem er die Phase der Krankheit mit dem Wunsch durchlebt hat, viele Dinge zu lernen, die er noch nicht erfahren hatte.
Er hat uns damit nicht nur ein außergewöhnliches Zeugnis, sondern auch den Beweis hinterlassen, dass es im Grunde nicht schwierig ist, eine Krankheit mit Leichtigkeit zu durchleben: Wichtig ist zu verstehen, dass vor uns etwas Wertvolles liegt, und uns zu fragen:
Was kann mir diese neue Erfahrung bringen?