Die Geschwindigkeit der Bäume

Feb 25, 19 Die Geschwindigkeit der Bäume

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NACHHALTIGKEIT ERSCHAFFEN

Die Idee, dass sich die menschliche Welt und die Pflanzenwelt treffen und miteinander kommunizieren können, ist ein Thema, mit dem wir uns in Damanhur seit mehr als vierzig Jahren sehr gerne beschäftigen.

Wir sind von zwei Dingen überzeugt: Erstens, dass Bäume und Pflanzen in ihrer Komplexität nicht nur lebendig, sondern auch intelligent und sensibel sind und danach verlangen, auch mit anderen Arten zu kommunizieren. Zweitens, dass sie die uns am nächsten stehenden Geschöpfe und Begleiter auf unserem Weg des spirituellen Wachstums sind. Deshalb erzählen wir oft mit Begeisterung, wie wir die Fähigkeit der Pflanzenwelt, mit uns zu kommunizieren, erleben und wie wir dadurch großartige, für unser Weltbewusstsein grundlegende Erfahrungen der Sinneserweiterung machen.

Die Aufnahmen und Konzerte der Pflanzenmusik sowie der Kurs Kommunikation mit der Pflanzenwelt und die Orientierung der Bäume sind wichtige Aspekte dieser Forschungsarbeiten. Viele Mystiker und Wissenschaftler, verschiedener Fachrichtungen kommen zu ähnlichen Ansichten. Wenn man sich dem gleichen Thema aus so unterschiedlichen Richtungen nähert, die sich als unterschiedlich, aber nicht weit voneinander entfernt herausstellen, bedeutet dies, dass das Thema wichtig ist und tief in unserer Seele wurzelt.

Eine andere Zeit

Für uns Menschen ist es leicht zu erkennen, dass wir vor einem Baum stehen, denn wir können ihn sehen, ihn anfassen, seinen Geruch in Echtzeit wahrnehmen und schon bei leichtem Wind können wir auch das Knarren seiner Äste und das Rascheln seiner Blätter hören.

Wenn wir dann wissen, wie wir unseren Geist zum Schweigen bringen und auf das aufmerksam machen können, was uns umgibt, so können wir erkennen, dass wir in einen großen Gedanken versunken sind – wir erkennen, dass in unserer Nähe ein immenses Gehirn – mittels Sprachen und Wegen, die sich von den uns gewohnten unterscheiden – diesen Moment verarbeitet.

Aber Vorsicht! Für die Bäume ist das nicht so leicht. Hochstämmige Arten leben mit einer völlig anderen Geschwindigkeit als unsere Spezies. Bäume haben eine viel langsamere Wahrnehmungszeit. Wenn wir vor einer Pflanze stehen, nehmen wir sofort ihre Form, ihre Farben, Gerüche und so weiter wahr. Die Pflanze braucht dagegen viel länger, um uns und unsere Anwesenheit zu bemerken. Das ist ein bisschen wie bei einem fotografischen Film, der eine lange Belichtungszeit benötigt, um etwas aufzunehmen.

Lasst uns wahrnehmbar machen

Wenn wir also in der Nähe einer Pflanze sind und mit ihr in Kontakt bleiben wollen, brauchen wir zunächst eine gewisse Zeit und Geduld. Wenn wir die Wichtigkeit tief zu atmen, sich zu konzentrieren, „innezuhalten“ betonen, dann meinen wir damit, dass wir einen Zustand einnehmen, der nicht nur für uns hilfreich ist, sondern einen, der es den Sinnesorganen der Pflanze überhaupt erst möglich macht uns wahrzunehmen.

Es ist ganz natürlich, sich in einen Zustand der Entspannung und quasi der Meditation zu versetzen, wenn man mit einer Pflanze sprechen will – da wir wissen, dass uns dies beim Erfassen der von unserem pflanzlichen Freund zu uns kommenden Sprachen und Signalen hilft.

Vor allem jedoch geht es darum, ihm zu ermöglichen, uns zu bemerken. Damit die Wahrnehmung durch ein so langsames Wesen überhaupt möglich ist, ist es notwendig, Körper und Geist zu beruhigen.

Langsam – natürlich aus unserer Sicht: Wenn wir über die Lebensdauer eines jahrhundertealten Baumes nachdenken, erkennen wir, dass die Reaktionszeit seiner Sinne einfach proportional zu seiner Langlebigkeit ist.

Welche Stimmen?

Manchmal fühlen wir uns, wenn wir in einem Wald oder Park waren, oft schon nach wenigen Minuten aufgeladen und voller Wohlbefinden. So, wie es oft inmitten der Natur geschieht. Wir fühlen, dass die Pflanzen mit uns gesprochen und uns weise beraten haben.

Doch Vorsicht! Wenn wir nicht lange genug da waren, bemerkten uns die Pflanzen nicht einmal. Die Stimmen, die wir gehört haben, waren unsere inneren Stimmen – die sicherlich wichtig sind, aber nichts mit der Pflanzenwelt zu tun haben. Das sollte uns nicht entmutigen, ganz im Gegenteil! Mit Pflanzen zu reden ist möglich und schön. Es ist nur notwendig, genug Zeit und Geduld mitzubringen, damit die Pflanzen mit uns sprechen können. So ist es schön für beide, und die Zeit scheint langsam und doch schnell zu vergehen.

Und du? Wie kommunizierst du mit dieser Welt des Pflanzenreiches? Teile es uns bitte in den Kommentaren unten mit.

 

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