Pachamama, die Gottheit, die in unser aller Herzen wohnt

Feb 28, 20 Pachamama, die Gottheit, die in unser aller Herzen wohnt

 

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SPIRITUALITÄT IN DAMANHUR

 

Als Papst Franziskus im Oktober des letzten Jahres an der Amazonas-Synode teilnahm, sorgten viele Symbole, die während der Eröffnungszeremonie verwendet wurden, für Verlegenheit unter den vatikanischen Prälaten und für Überraschung bei vielen anderen Beobachtern. Auch heute noch, da Südamerika fast vollständig christianisiert ist, ist Pachamama in den Herzen der Menschen sehr präsent.

In der Tat ist ihre Popularität heute in gewisser Weise sogar noch größer als in der Vergangenheit, da die Muttergöttin heute für alle da und erreichbar ist und in der ganzen Welt als Symbol der Liebe zur Erde anerkannt ist. Daher bezogen sich auch die meisten Symbole, die von südamerikanischen Priestern und Gläubigen getragen wurden, auf diese ihre Figur.

Einige Beobachter, die die Geschichte des Pachamama-Kultes ignorierten, sprachen von Götzendienst und Heidentum, das durch die südamerikanischen Bischöfe und Gläubigen, die sich in Rom versammelt hatten, um ihren Hirten zu treffen, in die strengen Mauern der vatikanischen Gärten eingedrungen sei… und der Papst selbst allerdings entschuldigte sich als „Bischof von Rom“ bei denjenigen, die sich dadurch, dass die Statuen entfernt und in den Tiber geworfen wurden, verletzt fühlten.

Pachamama – oder Pacha Mama – wird als Mutter Erde angesehen und bedeutet „Mutter von Raum und Zeit„. Sie ist eine großzügige Göttin, die über Fruchtbarkeit und Landwirtschaft herrscht, sie ist die Mutter, die Leben schenkt und ihre Kinder nährt und tröstet. Sie ist gut und liebevoll, aber sie verlangt Respekt, ansonsten manifestiert sie sich durch Überschwemmungen und Erdbeben.

Der Pachamama-Kult erreichte seinen Höhepunkt in der Ära der Inka-Zivilisation, die im 12. Jahrhundert präzise Konturen annahm, hat aber einige Jahrhunderte zuvor begonnen und zwar als das Quechua-Volk sich auf den Andenplateaus niederließ.

Die Spiritualität von Pachamama lehrt uns, dass alles heilig ist: die Erde, ihre Rhythmen, die verschiedenen Lebewesen. Pachamama repräsentiert das weibliche Prinzip, das tief mit der Vitalität von Mutter Erde verbunden ist, im Gegensatz zu der solaren Figur des Inti. Inti wurde von den reicheren Schichten, den Adligen und Kriegern verehrt, während Pachamama die Schutzgöttin derer war, die von der Erde, den Tieren, den Gaben des Waldes und im engen Kontakt mit der Natur und ihren Energien lebten. Ihre Priester waren meist Männer, aber unter ihrem Schutz waren alle ihr treu Ergebenen – die Kinder, die Alten, die Kranken – Gegenstand mütterlicher Aufmerksamkeit.

Die Stärke der Pachamama, die zu den Armen und Reichen, zu Weltbürgern und aber auch zu Menschen, die nur ihr eigenes lokales Lebensumfeld kennen, spricht, ist die Kraft der Einfachheit verbunden mit Macht. Die Verbindung beider ist außergewöhnlich und sie gelten als ein Geschenk des Universums an den Planeten. Wenn wir uns auf die Frequenz der Pachamama ausrichten, bringen wir uns in Einklang mit dem Prana, der reinen Lebensenergie, und bringen den Lebenscode aller Menschen zum Leuchten, indem wir uns wieder mit der Kraft der Existenz verbinden.

Ihre Stimme zu hören ist nicht schwer. Die Orte, an denen sie am deutlichsten erklingt, sind diejenigen, an denen die Natur auf die Arbeit des Menschen trifft: gepflügte Felder, gepflegte Wälder, Bauernhöfe, in denen das Wohlergehen der Tiere respektiert wird. Sie ist leicht wiederzuerkennen: Es ist eine starke und fröhliche Stimme, die die Menschen dazu einlädt, das Leben und seine Erscheinungsformen zu genießen – der beste Weg den Wert des Lebens zu ehren.

Pachamama lehrt uns, dass wir Mutter Erde nicht einfach nur dadurch ehren, dass wir ihr keinen Schaden zufügen – was schon für sich wichtig wäre! – sondern indem wir bewusst ihren Zauber erleben, sie kennen lernen, sie zu unserem Zuhause und zur Quelle unseres Glücks machen.

Und da Pachamama überall ist, können wir ihre Stimme, ihren Atem, ihren rhythmischen Schritt auf der Erde hören, selbst wenn wir in einem Haus inmitten einer Stadt leben. Es reicht, unsere Augen zu schließen, bewusst zu atmen und sie innerlich mit Worten der Dankbarkeit für das, was sie uns jeden Tag gibt, zu rufen. Pachamama ist auch ein Teil von dir, und du bist ebenfalls ein Teil von ihr: die Wärme ihrer Gegenwart ist ein Geschenk des Universums an uns alle.

Stambecco Pesco,
lebt seit 1981 in Damanhur

 

 

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