Die Gottheit, die die Zukunft schreibt

Jul 30, 20 Die Gottheit, die die Zukunft schreibt

 

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SPIRITUALITÄT IN DAMANHUR

 

Im Monat Juli treffen wir auf Fu Xi, die Gottheit, die gemäß eines orientalischen Brauchs Geschichte und Mythologie miteinander verbindet.

Diesem Brauch sind wir schon im Januar 2019 in Form von Jimnu Tenno begegnet, der als Gründer des japanischen Imperiums gilt und als solcher vergöttlicht wurde.

Fu Xi kommt aus China und gilt als einer der drei wichtigsten Herrscher der mythischen Periode dieser Zivilisation, die von der Prähistorik bis zum 3. Jahrhundert v. C. reicht. Die anderen sind Nüwa, seine Schwester und Ehefrau, die erste weibliche Gottheit der chinesischen Mythologie, Co-Kreatorin der Menschheit und Göttin der Musik und Shennong, die Gottheit der Flamme, die in China landwirtschaftliche Techniken, Medizin und die Akupunktur eingeführt hat. Die drei Herrscher/Götter werden auch die “Augustiner” genannt und von ihnen stammen die Herrscher der Han-Dynastie ab.

Fu Xi kann die Form eines Drachens annehmen oder die eines Menschen mit Schlangenschwanz, der oft mit dem von Nüwa verschlungen ist, um die alchemische und göttliche Union des Männlichen und Weiblichen zu repräsentieren. Zusammen erschaffen sie die Menschheit und oft werden sie mit Meßinstrumenten in den Händen dargestellt, um auf ihre Rolle bei der Gestaltung der Grundstruktur aller Dinge hinzuweisen.

Fu Xi ist der erste chinesische Volksheld, Gott des Fischens und der Jagd, der Tierzucht, der Verwendung von Schreibgeräten aus Metall, des Kalenders und der Mantiken. Fu Xi ist der Erfinder der Acht Trigramme, die Basis der chinesischen Kaligrafie und des Buchs der Wandlungen, dem I Ching, eine Weissagungstechnik, die auch heute noch Millionen von Menschen inspiriert – in der klassischen Version, oder auch basierend auf neuzeitlichen Techniken, wie zum Beispiel das System der Genetischen Schlüssel (Gene Keys).

In den Tempeln der Menschheit und im damanhurianischen Kalender wird Fu Xi dargestellt, als er Paare der Trigramme des I Ching anschaut, die er auf ein langes Pergament zeichnet. Fu Xi ist der Gott, der durch die Schrift bewahrten Erinnerung, der Vorbilder und des rechten Maßes der Dinge. Er steht auch für die Harmonie im Alltag, dank der Aktivitäten, die er seinem Volk ermöglicht. Vor allem aber ist er der Herr der Zeit und ihrer möglichen Richtungen, im hohen Maße bereit, uns für jedes mögliche Ereignis Anhaltspunkte zu geben, wie wir am besten damit umgehen und seine Bedeutung verstehen können.

Ein zu einem bestimmten Zeitpunkt erstelltes Hexagramm drückt insbesondere das Wesentliche und die Essenz dieses Moments aus. Das Hexagramm ist also ein Indikator für das Wesen eines Ereignisses im Moment seines Entstehens, mit allem verbunden über das Gesetz der Synchronizität. So sehr, dass Carl Gustav Jung bei der Entwicklung seiner komplexen Theorie der Synchronizität mehr als dreißig Jahre lang die Orakel-Technik des I Ging studierte und sie auch als Methode zur Erforschung des Unbewussten einsetzte. Der Blick in die Zukunft und das Verstehen der Zusammenhänge zwischen allen Ereignissen ist grundlegend, um dem eigenen Leben in der Gegenwart einen Sinn zu geben.

Vor zwei Jahrhunderten sagte Präsident Abraham Lincoln, dass „der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erschaffen“: Wir wissen nicht, ob der amerikanische Staatsmann Fu Xi studiert hatte, aber er verkörperte sein Denken sicherlich sehr überzeugend.

Die Botschaft von Fu Xi ist heute dringlicher denn je, denn die Zukunft manifestiert sich jeden Tag schneller, auch durch neue Technologien, die Zeit und Entfernungen verkürzen. Wir können nicht nur passiv in die Zukunft gehen, sondern wir müssen sie planen und lenken, so dass sie dem Planeten und der Menschheit eine neue Harmonie und ein neues Bewusstsein und nicht nur gefährliche Herausforderungen bringt.

Was könnte der chinesische „Augustus“, der eben in der Lage ist, Ereignisse vorauszusagen und zu erschaffen, in unserer Zeit tun?

Fu Xi sagt uns, dass Zeit wichtig ist und interpretiert und gelenkt werden sollte und man sie nicht einfach durch die Finger gleiten lassen soll. Sie muss mit Bedeutung und Plänen gefüllt werden, damit unser Leben zu einem Abenteuer in Richtung Weisheit, Glück und Bewusstsein wird. Wünsche werden wahr, wenn sie in uns klar sind. Sie werden definiert und lebendig durch die Kraft der Emotionen, die sie vorwärtstreibt. Durch unsere Absicht und Fähigkeit, die Zeit zu „fühlen und zu sehen“, werden unsere persönlichen Missionen und Wünsche und mehr noch die Wünsche unserer Gruppe ihren Platz in den göttlichen Plänen des Universums finden.

Zu Beginn seines Abenteuers stellte Fu Xi eine Brücke zwischen göttlicher und menschlicher Macht her. Heute erinnert er uns daran, dass jeder von uns eine Brücke zwischen Ideen und ihrer Verwirklichung sein kann, wenn wir unsere Gedanken, Emotionen und die Arbeit unserer Hände lenken und vereinen können.

Fragen wir uns, was wir von der Zukunft erwarten und welche Antwort wir von einer Weissagung erhalten möchten. Gehen wir ihr dann entgegen, indem wir gemeinsam in kohärenter Weise handeln, damit ihre Manifestation sich an den Wahrscheinlichkeitslinien ausrichtet, die es in unserer Zukunft bereits gibt. Denn die Zukunft will geführt werden, damit sie ihre besten Früchte tragen kann.

 

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