NUT UND DAS ERWACHEN DES ANDROGYNEN

SPIRITUALITÄT IN DAMANHUR
Der ägyptischen Göttin Nut im selben Moment zu begegnen, in dem auch die Operation für das endgültige Erwachen der männlichen Kraft der Erde beginnt, ist weit mehr als ein Zeichen des Schicksals! Nut wurde in den Tempeln der Menschheit so gemalt, dass sie ihrem Bruder-Gatten Geb, dem Gott der Erde, die Hand reicht, damit er heraus an die Erdoberfläche kommt. Aber als wir dieses Bild für den Kalender auswählten, wussten wir nicht, dass wir im Dezember diese magische Operation für alle Menschen auf der Welt starten würden.
Nut und Geb stellen ursprünglich ein androgynes Wesen dar, das Weibliche und das Männliche in einem Körper vereint. Unglücklicherweise befiehlt Ra, der Sonnengott, der eifersüchtig auf ihr Glück ist, sie zu trennen, aber Nut und Geb, obwohl sie nun in zwei verschiedene Wesen getrennt sind, hören nicht auf, sich zu lieben und suchen im anderen die Vollständigkeit.
Nut wird schwanger und ein wütender Ra versucht, die Geburt zu verhindern, aber der Gott der Magie und des Wissens, Thot greift zugunsten der Göttin ein und gewinnt das Spiel der zusätzlichen Tage, die Epagomenen. In den letzten Tagen des Jahres werden Osiris, Horus, Seth, Isis und Nephthys geboren, aus denen später weitere Göttergenerationen hervorgehen werden.
Das aus Nut und Geb bestehende androgyne Wesen ist höchst bedeutsam für das, was zu dieser Zeit auf dem Planeten geschieht. Unsere Mutter Erde deutet dies in vielerlei Hinsicht an: Ihre einladenden weiblicheren Energien haben bereits mit der allmählichen Rückgewinnung einiger grundlegender Werte wie Fürsorge, Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Bildung, Kreativität, Sexualität basierend auf Liebe, Freude und Schönheit begonnen. Der weibliche Teil des Androgynen ist bereits erwacht und nun ist es an der Zeit, auch den männlichen Teil zu erwecken.
Nut, zusammen mit allen Muttergöttinnen und allen Gottheiten, die als Trägerinnen dieser Werte verehrt werden, schüttet ihre Gedanken und ihre Energie auf Pan aus – dem sie in der Gestalt von Geb begegnet ist – und unterstützt sein Erwachen, damit dem Erwachen des Weiblichen nun das Erwachen des Männlichen folgt, das seit jeher mit den Kräften der Natur, mit der Lebensenergie, mit dem freien Willen, mit dem Schutz des Friedens und mit Entscheidungskraft verbunden ist.
Das Androgyne ist sowohl der Anfangs- als auch der Endpunkt der Lebenserfahrung. In den Tempeln der Menschheit von Damanhur ist es in der Halle der Erde – die Pan gewidmet ist – darstellt, in der es im kreisförmig angelegten Saal den ersten Schritt der Geschichte der Menschheit und zugleich den Endpunkt derselben Geschichte abbildet.
Die Zeit ist gekommen, dass die erweckte weibliche Energie das Erwachen der männlichen Energie unterstützt. Nut kennt diesen Weg, den sie bereits beschritten hat, und kann ihn somit auch Pan-Geb aufzeigen, um ihn zurück in die gemeinsame Heimat all der Kräfte zu führen, die in Harmonie mit dem Universum leben.
Wie spricht man mit Nut? Wie kann man ihre Stimme wahrnehmen? Wenn du danach suchst, in dir selbst oder indem du das Bild auf dem Kalender oder auf einer der ägyptischen Darstellungen betrachtest, wirst du sie deutlich hören, so klar ist sie. Oder du kannst heute Abend nach oben schauen und den Himmel betrachten, der Position der Sterne folgen und in ihnen die Heimat erkennen, aus der du kommst und zu der sich deine Seele zurücksehnt. Nut, die Pans Ankunft beobachtet und darauf wartet, wieder in dem Androgynen vereint zu werden, wird mit dir sprechen.